Apr 292012
 

Ich bin gerade erst am Wochenende wieder aus Peking nach Muenchen zurückgekommen. Bei der Landung hatte ich ein seltsames Gefühl. Ich schaute aus dem Flugzeugfenster und dachte, draussen laeuft ein Computerfilm ab. Die Luft war klar – Details waren scharf sichtbar, was dem Ganzen einen surrealistischen Touch verlieh. Während der paar Wochen in Peking hatte ich sowas nicht gesehen.

Seit längerem zeigt die Webseite der Pekinger Luftqualität einen schönen roten bis magentafarbenen Wert, der ganz einfach aussagt, man solle besser Zuhause bleiben, oder die Luft anhalten. Und das, wo doch gerade die Autoshow in Peking stattfand. Eine Million Besucher pilgerten da hin, um sich die neueste Technologie anzusehen. Aber die Stadt erstickt in Verkehr und in dicker Luft. Dazu passend lese ich gerade einen Artikel auf Tagesschau.de, der über die Fahrradkultur berichtet. Und darüber, wie es gerade auf Pekings Strassen aussieht. Weil von Fahrrad ist doch weit und breit nicht mehr viel zu sehen. Eine kurze Inventur des Fuhrparks der Pekinger Mobilisten um das Arbeiterstadion herum währen eines Wochenendes im vorigen Jahr ergab folgendes:

Eines muss man den zumeist jungen Besitzern dieser buntlackierten Luxuskarossen lassen: Geld geben sie aus…

Die Folge ist, dass der Ausblick aus dem Fenster meiner alten Wohnung gegenüber dem Arbeiterstadion so manches Mal ein wenig smoggetrübt war:

Aber… gerade als ich vor ein paar Tagen wieder aus Peking abgereist bin, fielen mir diese Dinger auf. Entlang der Sanlitun Barstrasse werden gerade Fahrradverleihstationen aufgebaut. Das ist nicht ganz neu in Peking, das gab es zu den olympischen Spielen bereits, aber die Dinger waren nie sehr erfolgreich. Nun denke ich, da entlang der Sanlitun-Bar Street könnte es funktionieren. Um von einen Club zum Andren zu kommen, kann man sich schnell ein Rad leihen, braucht sich nicht um einen Parkplatz kümmern, und steht nicht stundenlang im Stau … Mal sehen, ob es Peking schafft, in einem absehbaren Zeitraum wieder zu einer Fahrradstadt zu werden.

Apr 262012
 

Im Sanlitun North Village findet sich auch ein Verkaufsraum des Modemachers Martin Margiela… In gewohnt aussergewohnlichem Design wird dort ebenso außergewöhnliche wie tragbare Mode präsentiert. Erstaunlich… weil ich doch erstmal denken würde, dass die Mode von ihm in China noch nicht ankommt. Aber der Mann hat erkannt, dass China und Peking über kurz oder lang ein wichtiger Standort ist. Peking birgt mehr Kreativität, als man zunächst mal glauben würde.

Apr 242012
 

Hier vor den Toren Pekings, besuchten wir kürzlich einen grossen Pferdehof. Und stolperten unvermittelt in eine mongolische Hochzeit – die Leute haben uns sofort als willkommene Gäste in die Runde aufgenommen, und uns Großzügig mit hervorragendem gegrilltem Lamm und viel Getränk versorgt. Es war eine wunderbare Hochzeit. Eine lockere, laute und fröhliche Runde. Leute, die in Gummistiefeln ihre Ansprachen hielten, lauthals ihre mongolischen Lieder sangen, und ganz einfach herzlich waren.

Apr 182012
 

Gestern Abend ein kleines Abendessen draussen in einer Garküche in Chongqing. Nudeln mit Sesam-und-Chili-Sosse, Suppe aus Unbekanntem, lokales Bier. Dazu viel neue Freunde, die ganz selten eine Langnase alleine in einer lokalen Strassengarküche rumhocken sehen. Und wegen meinen stattlichen 1.90 sitz ich da auf den kleinen Plastikstuehlchen ja auch beinahe mit dem Kopf zwischen den Knien.

Gutes Essen. Ich mag ja Chongqing. Trotz Lärm, Gestank, Hitze und schwüler Luft… oder weil? Hier gibt es Stadtleben. 33 Millionen Einwohner machen sich gleichzeitig laut bemerkbar. Und als grosser Ausländer mittendrin im Gewühl geniesst man dennoch eine angenehme Intimität – und Überblick.

 

Apr 112012
 

Ein kleiner Besuch führt mich über Ostern nach China – ein China-Update um mich mal wieder auf den aktuellen Stand hier zu bringen. Und um schön Essen und Trinken zu gehen… Es hat wieder mal unglaublich gestaubt die letzten Tage. Die Frühlingssandstürme ziehen über Peking hinweg. Da knirscht es wieder zwischen den Zähnen. Zum Glück kamen gestern aber ein paar Tropfen vom Himmel…