Meine Nachbarn haben Geschmack: Ein Cobra Shelby Mustang in Tip-Top Zustand… Ich weiss nicht, welches Modell hier steht, was bedeutet, dass ich die genaue Bezeichnung nicht kenne. Ford hatte im Laufe der Jahre die Modellreihe basierend auf einer Zusammenarbeit mit Shelby des Öfteren umbenannt. Auf jeden Fall ein Klassiker…
Ein Blog ist was wunderbares – man schreibt sich allerhand Zeugs von der Seele. Leute können hier vorbeischauen und es lesen – oder auch nicht. Also nutze ich die Gelegenheit, um mal ein wenig über etwas zu schreiben, was mir schon seit mehreren Jahren auffällt.
Nämlich: Zwischen dem Ausseren eines handelsüblichen Apple-Computers und seinem Inneren scheinen sich immer Größere Welten aufzutun. Sir Jonathan Ive, der Mann, der anerkanntermassen ein Händchen hat, die sogenannte Hardware zu entwerfen, wurde ganz offensichtlich nicht zu Rate gezogen, als es um die Innereien ging. Zum Beispiel die kleinen Ions oder sonst so nützliche Programme wie Kalender oder Adressbuch. Seit vielen Jahren wird mein ästhetisches Empfinden durch die Tatsache gestört, dass die Software von Hause aus ihre Festplatte mit diesem elenden Festplatten-Icon darstellt, welches die Innereien einer aus gutem Grund normalerweise in Plastik gehüllter Festplatte darstellt. Da sehe ich ein Icon, welches ganz und total charmfrei vielleicht noch irgendwelche Unix-Systemadministratoren aus den frühen 90ern anspricht, aber eben mich nicht so ganz. Ich will ja auch keine Autowerbung sehen, wo mit einem Zylinder geworben wird – da erwarte ich schon ein bisserl Karosserie.
Nun seit kürzerer Zeit wurden im Zuge der Software-Aktualisierung auch so ganz allgemeine Werkzeuge wie der Kalender oder das Adressbuch erneuert. Da hat sich allem Ernstes nach einer hingesetzt, und sich gedacht, dass im Zeitalter der Computer und modernen Human Interface Designs, es unglaublich witzig sein muss, den sonst so von der Hardware verwoehnten Apple-Benutzer mit Leder-und-Papier Imitationen zu überraschen. Noch schlimmer kommt es im iPad, wo Bücher in der Bibliothek im elenden Weichholzkellerregal-Stil sortiert werden. Da hört meiner Meinung nach der Spass auf.
Da habe ich einen modernen Computer vor mir, wunderbar entworfen mit Unibody-Alufahrwerk und hochmoderner Software – und dann muss ich mit plakativen und einfallslosen Darstellungen mit der in Eins-zu-Eins in die Softwarewelt übertragene Schreibtisch-Kultur arbeiten… in genähtem Leder, abgerissenen Papierseiten und Holz. Nix gegen Geschmack – darüber kann man bekanntlich nicht streiten, was mir aber auffällt ist dieser eklatante Unterschied zwischen Aussendesign und Innendesign. Der Film „Minority Report“ ist 10 Jahre her – da hat der Held mit Datenhandschuhen auf einer futuristischen Computerinterface gearbeitet. Vieles davon ist in die berühmte Gestensteuerung im iPad eingeflossen. Nur in der Darstellung der Inhalte, da orientieren sich die Designer plötzlich am guten alten Schreibtisch mit Holz und Leder. Potzblitz…
Was lese ich da fuer einen netten Spruch auf Google+ zum heutigen 4. Mai:
*May the 4th Be With You*
Hier der Link