Dez 142012
 

Gestern Weltpremiere von Ludwig II in Muenchen… Grosser Rummel, mit rotem Teppich, weissem Licht und viel schwarzen Abendgarderoben. Ich hatte mir ein dunkelsamtrotes Einstecktuch eingesteckt – passend zur opulenten Filmdeko.

Im vollen Saal des Mathaeser-Kinos in Muenchen waren einige Vertreter aus Politik, Wirtschaft und Hochadel anwesend. Die koeniglichen Hoheiten aus dem Hause Wittelsbach wurden Alle sehr deutlich und vorsichtig genannt – das lag am Hofprotokoll, wie die Moderatorin verriet. Es ist wohl nicht so einfach, sich die korrekte Anrede zu merken.

Der Abend war unterhaltsam, die anschliessende Party war gut besucht, der Shuttle-Service vom Kino zur After-Film-Party war mit einem sehr grossen Aufwand an Servicepersonal wohlorganisiert. Das Buffet war gross, Bier, Wein und Sekt floss – dank unserer Gold-Ludwig II-Armbaender frei Haus und in grossen Stroemen. Nur der Film war ein wenig lau. Er fing ganz gut an, vielversprechend dargestellt vom Hauptdarsteller  Sabin Tambrea. Dann aber misslang es dem opulenten Werk, an Drehmoment zu gewinnen, und er troepfelt dann fuer den Rest der 2  1/2  Stunden ein wenig dahin.

Grossen Applaus verdiente der Produzent der in einer freihaendigen Rede alle Sponsoren und entscheidend Mitwirkenden namentlich genannt hat. Beachtlich!

 

 

Dez 042012
 

Einer meiner Freunde bezeichnete meine Bilder mit „kremig“ oder „sahnig“… was wohl an der Linse liegt. Hier ein sehr sahniges Beispiel, vor 2 Monaten in Hong Kong. Ich benutzte dabei die M8, und das Voigtländer 35 mm 1,2 Nokton. Und wenn ich schon ein Objektiv mit grosser Blende habe (1,2 ist schon ziemlich gross), dann benutze ich es auch. Auch bei vollem Sonnenlicht. Für Nichtsachkundige: Die Blende ist diese Irisblende vorne im Objektiv, die man bei manuellen Kameras von Hand einstellen kann: kleiner Wert entspricht grosser Öffnung, grosser Wert entspricht kleiner Öffnung. Bei Zahlen um die 1,2 herum, kommt sehr viel mehr Licht durch das Objektiv, was auch einen Effekt auf die Schaerfentiefe – also den Bereich, der Scharf ist, waehrend es davor und dahinter unscharf wird. Fuer diesen Effekt geben die Leute sehr viel Geld aus. Ueber den Daumen laesst sich sagen: je kleiner die Zahl da am Objektiv ist, desto teurer die Linse. Wie in der Fotografie, ist dieser Effekt auch im Kino gerade sehr beliebt, es stellt die Darsteller oder das Motiv vor dem unscharfen Hintergrund frei.

Hier im Beispiel ist davon nicht so sehr viel zu sehen, weil ich einen groesseren Abstand zum Motiv habe, was den Effekt verringert, aber man sieht, dass meine Kamera mit dem vielen Licht kaempfen musste, was durch die grosse Oeffnung reinkommt. Ich habe die M8 auf eine Belichtungszeit von 1/8000 Sekunde gestellt, und es ist trotzdem ziemlich hell. Aber der Sahne-Effekt ist hier gut sichtbar. Dies Voigtländer-Objektiv ist mit 750 Euro noch preislich sehr günstig. Fuer Fachleute aber hat diese Linse zuviel Nachteile: Vignettierung, das sind die dunkleren Raender, und die Farbfehler, die in hellen Umrissen ins Magenta gehen. Ich aber finde, dass diese Linse ganz eigene und schoene Effekte liefern kann.

 

Dez 032012
 

Drei Kuenstlerkollegen hatten vor ein paar Tagen in einer ehemaligen Autoreperaturwerkstatt in Schwabing ihre Werke ausgestellt. Aurelien Reichert, Anton Bosnjak und Matze Goerig. Sehr positiv ueberrascht hatte mich der Film von Matze Goerig: schoen gemacht, stimmungsvoll interessant. Dann die Sammlung von Aurelien Reichert, der mit ziemlich vielen Werken vertreten war. Er sagte, er habe laengere Zeit nichts mehr schaffen koennen – er arbeitete die letzten 1 1/2 Jahre im Haus der Kunst, wo er zwar selber nichts umsetzte, aber viel Zeit zum Denken hatte. Es hat sich wohl gelohnt, die meisten der ausgestellten Werke sind in den letzten paar Monaten entstanden. Beeindruckend. Und sehenswert: das Monsterquartett, Tintin, der kleine Koenig… interessante Veranstaltung, guter Raum.