Einer meiner Freunde bezeichnete meine Bilder mit „kremig“ oder „sahnig“… was wohl an der Linse liegt. Hier ein sehr sahniges Beispiel, vor 2 Monaten in Hong Kong. Ich benutzte dabei die M8, und das Voigtländer 35 mm 1,2 Nokton. Und wenn ich schon ein Objektiv mit grosser Blende habe (1,2 ist schon ziemlich gross), dann benutze ich es auch. Auch bei vollem Sonnenlicht. Für Nichtsachkundige: Die Blende ist diese Irisblende vorne im Objektiv, die man bei manuellen Kameras von Hand einstellen kann: kleiner Wert entspricht grosser Öffnung, grosser Wert entspricht kleiner Öffnung. Bei Zahlen um die 1,2 herum, kommt sehr viel mehr Licht durch das Objektiv, was auch einen Effekt auf die Schaerfentiefe – also den Bereich, der Scharf ist, waehrend es davor und dahinter unscharf wird. Fuer diesen Effekt geben die Leute sehr viel Geld aus. Ueber den Daumen laesst sich sagen: je kleiner die Zahl da am Objektiv ist, desto teurer die Linse. Wie in der Fotografie, ist dieser Effekt auch im Kino gerade sehr beliebt, es stellt die Darsteller oder das Motiv vor dem unscharfen Hintergrund frei.
Hier im Beispiel ist davon nicht so sehr viel zu sehen, weil ich einen groesseren Abstand zum Motiv habe, was den Effekt verringert, aber man sieht, dass meine Kamera mit dem vielen Licht kaempfen musste, was durch die grosse Oeffnung reinkommt. Ich habe die M8 auf eine Belichtungszeit von 1/8000 Sekunde gestellt, und es ist trotzdem ziemlich hell. Aber der Sahne-Effekt ist hier gut sichtbar. Dies Voigtländer-Objektiv ist mit 750 Euro noch preislich sehr günstig. Fuer Fachleute aber hat diese Linse zuviel Nachteile: Vignettierung, das sind die dunkleren Raender, und die Farbfehler, die in hellen Umrissen ins Magenta gehen. Ich aber finde, dass diese Linse ganz eigene und schoene Effekte liefern kann.