Mrz 272013
 

Die Farben und das Getümmel dieser Szene liessen sich so gar nicht leicht darstellen – um das Treiben so zu zeigen, wie ich es gesehen habe, musste ich kräftig an den Reglern meiner Bildbearbeitungssoftware drehen. Die Stimmung in China ist of gleichzeitig sehr unwirklich und ganz normal. Überall hat’s Menschen, die ganz normale Dinge tun, so wie essen und trinken, aber gleichzeitig erscheinen die Schauplätze unwirklich. Vor Allem, wenn ich so zum Vergleich aus meiner Bleibe in München auf die brave Dreimühlenstrasse gucke.

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Mrz 272013
 

Wie schon erwähnt, entsteht direkt neben dem ehemals höchsten Hochhaus in Shanghai das neue noch höhere.

Der Herr Koohlhaas sagte mal was Gutes, in Bezug zum CCTV-Headquarter in Peking seinerzeit. Er sagte, es ginge nicht darum, das höchste Haus zu bauen, sondern das Beste. Weil höher geht immer. Nun jedenfalls ist der beliebte Flaschenöffner in Shanghai, der mit dem Skywalk auf der 100. Etage vom neuen Nachbarn bereits überholt. Und die Besucher auf besagtem Skywalk müssen sich ab jetzt den Hals verrenken, um von der Aussichtsplattform – die zum nach unten Gucken gebaut wurde, auch den Nachbarn bestaunen zu können.

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Feb 282013
 

Es gibt Dinge im Leben, die erstaunen mich. Die zeigen mir, dass es entgegen aller bequemen Vernunft doch noch Anarchisten gibt, die an unseren Gewohnheiten rütteln und somit Andere zum Nachdenken zwingen. Anders kann ich mir dies nicht erklären:

Ich hab gestern eine Packung Kekse gekauft. Die sind höchst ordentlich in einer Plastikdose gestapelt. Zuhause, beim Versuch einen der Kekse rauszukriegen, stelle ich fest, dass die Öffnung des Behälters kleiner ist, als der Keks. Das kann kein Zufall sein, dahinter steckt geplante Absicht! Ich finde solche Dinge beachtenswert.

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Jan 272013
 

Meine Nachbarn hier in der Dreimuehlenstrasse haben gestern ein paar alte Sachen zum Mitnehmen vor die Tuer gestellt. In einer Schuhkiste lag diese Holzeisenbahn, die ich als Kind auch hatte. Aber entweder war ich als Kind cleverer mit Sowas, oder es fehlt tatsaechlich das gerade Stueck. Wie ich’s dreh und wende, ich bekomm die Bahn nur zusammen, wenn ich herzhaft ziehe…

Liebe Nachbarn, liegt bei euch noch das fehlende Stueck unter’m Sofa?

Jan 152013
 

Ich beziehe seit längerem den Newsletter einer Chinesischen NGO, dem Clean Air Asia China Office. Gerade erhielt ich die neueste Ausgabe. Der Newsletter kommt einigermassen regelmaessig, ich habe mich seinerzeit in den Verteiler aufnehmen lassen. Ich kann das empfehlen.

Hier ein paar Auszüge des aktuellen Newsletters – und die Kontaktadresse von Mingming Liu, fuer diejenigen, die Interesse am Newsletter haben:
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Clean Air Asia China Office Newsletter
(Issue No.2, January 2013)
Special Edition: China Haze in January 2013

SEVERE AIR POLLUTION IN BEIJING
CAUSES OF THE HAZE
A press conference was held at the morning of Jan 14,2013 with the attendance of Beijing Environmental Protection Bureau (BJ EPB), BJ Economic Commission, BJ Transport Commission, BJ Housing and Construction Commission, BJ Sanitation Bureau, BJ Transport Management Bureau and BJ Urban Management Enforcement Bureau. BJ Environment Monitoring Center explained the reasons for the BJ haze:

  • The key reason for this haze is due to the large pollutants emissions caused by power plants, vehicles, industries, and dusts. In particular, the extremely cold weather which started in December 2012 in the North China led to more heating supply, generating more emissions.
  • Moreover, the dispersion conditions were not good in BJ, so the pollutants were accumulated in the air, which is the direct cause of this haze in BJ.
  • Regional air pollution is another important reason for this haze. The air pollution level of neighboring regions/cities (Tianjin city and Hebei province) has remained higher than that of BJ, especially the cities north to BJ.

English Link: http://www.chinadaily.com.cn/hqpl/zggc/2013-01-14/content_8024128.html
Chinese Link: http://www.cenews.com.cn/xwzx/hjyw/201301/t20130114_735135.html

RESPONSE MEASURES ADOPTED
Beijing Emergency Response Measures (January 14, 2013)
At the above press conference, it was announced that Beijing has started the Beijing Emergency Response Plan for Heavy Air Pollution (http://zhengwu.beijing.gov.cn/yjgl/yjya/t1295465.htm), and various government agencies introduced the key measures taken:

  • Fourteen inspection teams were dispatched to 14 districts and counties to oversee the pollution-reduction measures on Sunday, the bureau added.
  • Require heavy polluting enterprises to reduce emission by 30%. Among them, 58 key enterprises (involving building materials, metallurgy, and chemicals) under emission reduction monitoring have stopped production, and 41 enterprises have reduced production and reached the 30% emission reduction target.
  • Require 30% of vehicles owned by the government agencies and government affiliated institutes to stop running on the road, and provide more public transport in the mean time.
  • Outdoor sports activities for primary and middle schools were ordered to be halted from Sunday to Tuesday in extreme pollution areas, including Tongzhou, Miyun, Daxing, Mentougou and Fangshan districts, the municipal authorities said.
  • Suggestions provided to the public: do not go out unless necessary; wear masks when going out; and vulnerable groups such as elders, minors and people with chronic disease should see doctors if feeling uncomfortable.

English Link:  http://news.xinhuanet.com/english/china/2013-01/14/c_132101174.htm
Chinese Link: http://news.sina.com.cn/o/2013-01-14/173526031604.shtml

China Cities React to Outrage Over Air Pollution (January 15, 2013)
Besides Beijing, Environmental and meteorological authorities in Nanjing, where the air pollution has been severe for nine days, have been trying to stimulate artificial rainfall to ease the pollution. Nanjing’s environmental officials also proposed a pollution-control plan to the municipal government, suggesting the activation of temporary traffic restrictions during heavily polluted weather, according to the Yangtse Evening Post.
In some cities, such as Beijing and Shijiazhuang, some schools have cancelled outdoor activities due to the heavy pollution, and the government of Zhengzhou has started tougher inspections of construction sites and coal power plants to reduce emissions and dust.
English Link: http://www.globaltimes.cn/content/755848.shtml

Mingming Liu, Director Assistant
Clean Air Asia China Office
901A Reignwood Building, No. 8 YongAnDongLi Jianguomenwai Avenue
Beijing 100022 CHINA
Tel/Fax +86 10 8528 8381
mingming.liu@cleanairasia.org
Skype: mingming_1006
www.cleanairasia.org

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Jan 142013
 

Nun nimmt sich auch die Tagesschau dem Thema Luft in Peking an. Alarmstufe Orange, oder wie die Dame von Greenpeace China sagt: Notfall. Im Link der Tagesschau steht auch, warum der Wert der in der US-Botschaft gemessenen Schmutzpartikel auf 700 steigen konnte: Die Skala, die frueher bei 500 endete, musste nach Oben erweitert werden.

Jan 102013
 

Bei genauem Hinsehen dieser gut gemachten Webseite zeigt sich, dass der Wert der aktuellen Pekinger Luftverschmutzung von 18:00 ueber die Skala hinausging – er ist aber wohl, wie es unten im Kleingedruckten steht, nur bis Max.466 gegangen.

Nun hat sich der Wert in der letzten Stunde auf ein vernuenftiges Mass von 426 eingepegelt, welches prägnant mit Hazardous betitelt wird – Gefaehrlich. Die Skala geht offiziell nur bis 500. Wenn der Wert bei 426 steht, heisst das, dass man am Besten Zuhause bleibt und die Fenster zumacht. Oder wenigstens, in der Kneipe bleibt und die Happy-Hour aussitzt. Mein Kollege hat gerade aus „The Den“ gefunkt, dass er erstmal bei seinem Guinness bleibt. Vernünftig…

Quelle: http://iphone.bjair.info

Jun 222012
 

Ich las mal folgendes in einem Buch: “Der Versuch in Asien Allem auf den Grund gehen zu wollen, gleicht dem Versuch das letzte Bisschen Wasser aus einem alten Autoreifen raus zu bekommen.” So hab ich mich dann in Guilin über Einiges gar nicht mehr gewundert.

Ich habe an der Konferenz des chin. Bauministeriums teilgenommen. Titel: Low-Carbon Lifestyle and Sustainable Development.

1.000 Teilnehmer tauschten sich 2 Tage lang im “Lijiang Waterfall Hotel” in Guilin aus. Damit fing es an. Weil dem Namen des Hotel hatte ich erstmal keine Sekunde lang Aufmerksamkeit geschenkt. Ich dachte, das ist einer dieser schön klingenden Namen, wie ebenso das “Harbour View Hotel” in Peking, welches immerhin 380 km vom Meer und vom nächsten nennenswerten Hafen, entfernt liegt. So dass man beim besten Willen, auch wenn die Luft mal klar wäre, das Meer und irgendwelche Haefen vom Hotel aus nicht zu sehen bekommt.

(Mittlerweile in “Rosedale Hotel” umbenannt, weil es sogar wohl den Chinesen zu peinlich war. Einer meiner Freunde, ein echter Trottel, was Geographie angeht, ist dort seinerzeit untergekommen, weil er dem Namen auf den Leim ging…)

Das “Waterfall Hotel” in Guilin jedoch, das verdient seinen Namen, wie ich abends beim Bummel mit meiner lokalen Assistentin erfahren musste. Am Abend um 20:30 gehen auf der Rückseite des Hotels die Strahler an, Lautsprecher verkünden lautstark den Weltuntergang, tausende Menschen versammeln sich, und pünktlich um Halb8 rauscht es. Und auf der gesamten Breite und Höhe des Hotels kommt ein Wasserfall runter. Am Haus entlang runter auf’s Vordach. 46 Meter hoch und 74 Meter breit rauschen tausende Tonnen Wasser da runter. Schlicht unfassbar. Mein erster Gedanke war, das sie es auch so schon nicht schaffen, das durchschnittliche Fenster in China regendicht zu bekommen. Aber ein Wasserfall…???

Am nächsten Abend waren wir eingeladen, einer Flussfahrt beizuwohnen. Guilin ist ja berühmt wegen des Flusses, den Bergen und haufenweise Seen. Und all die Natursehenswürdigkeiten, die können sie verkaufen – der Tourismus lauft. Die tun anscheinend auch seit Jahrhunderten nichts Anderes, als ihre Naturschätze zu vermarkten. Wir sind den Fluss hoch und die Seen runter, an einer Landschaft, die absolut künstlich einer Bollywood-Landschaft nachgestellt war. Nix, nix aber auch gar nix war natürlich. Alles war gepflanzt, arrangiert, aus Beton nachgebaut, angemalt, beleuchtet, angestrahlt, und mit viel Musik untermalt. Kilometerlang. Kleine Pavillons, Mühlräder an Ufer, Wege und Pfade, Felsen, Weiden, Palmen, Büsche, glückliche Menschen in traditionellen Trachten, Alles inszeniert. In den im Wasser stehenden Pavillons standen dann auch lustig, traditionell angezogene Menschen, und haben zu Rockmusik-Playback auf traditionellen Instrumenten gespielt. Man bekam was fuer’s Geld!

Dann in einer Bucht, zwischen gewaltigen Bergen, da hatten sie ein Indiana-Jones Tempel aufgebaut, wo ein Mordsspektakel aufgeführt wurde, mit gewaltigen Hörnern, Pauken, Trommeln und Trompeten. Die Schiffe hielten vor der Arena, und wir wurden ganz ordentlich unterhalten – auf Deibel-komm-raus. Laut war’s und gewaltig. Und kurz. Nach 5 Minuten war der Spuk rum, und wir machten Platz fuer neue Schiffe…

Ich mache mir da so meine Gedanken, bezüglich Nachhaltigkeit, weil das war ja das Grundthema der Konferenz. Was die hier geschafft haben ist Nachhaltig. Die verdienen richtig Geld und stecken es in ihre Landschaft. Ob die es will oder nicht. Schön aussehen muss es. Punktum. Drinnen sassen wir also in der Konferenz und redeten über Low-Carbon Mobility und Umwelt und so Zeugs und draussen da tobt das wahre Leben, wo ordentlich Zauber gemacht wird. Und wo, wenn ich schon dabei bin, integrative Mobilität praktiziert wird. Weil die Städte in China derzeit nur fuer Autos gebaut werden, liess man den schäbigen Bürgersteig wohl der Einfachheit halber gleich weg, was die Leute zwingt auf der Strasse zu gehen, und wiederum die Autofahrer dazu bringt, am Ende dann doch nicht so schnell fahren zu können… Clever!

Jun 092012
 

Ich bin gerade rechtzeitig zum EM-Auftaktspiel in Hong Kong angekommen. In der Lan Kwai Fong, der betagten Kneipenstrasse in Hong Kong, die anscheinend dabei ist, demnaechst renoviert zu werden, sass ich in einem Englischen Pub und sah Polen und Griechenland beim Bolzen zu. Für die meisten Einheimischen hat sich das Nachtleben in den letzten Jahren von der Lan Kwai Fong ohnehin in Richtung SOHO verlagert. Na mal sehen, was die sich fuer die Zukunft mit dem Viertel überlegt haben.

Meine Bleibe ist in den Mid-Levels, gleich neben dem Mid-Level-Escalator. Dieser verbindet das Hotel so angenehm mit Central und SOHO – das ist South of Hollywood Road, wo ich gestern den Abend im Stanton’s begonnen hatte – nach dem Flug über Dubai hatte ich gegen ein kühles Getränk nichts einzuwenden. Am Morgen rollert besagte Rolltrappe nach unten, ab Mittags wird sie umgestellt und bringt mich von Central hoch bis fast vor die Haustür. Ein frischer Regen heut Morgen hat die sommerliche Lage hier nicht merklich abkeguehlt. Es blieb so heiss wie es vorher war, wurde aber erstaunlicherweise noch feuchter. Im Juni in Hong Kong brauch mich mich aber schliesslich nicht über eine gewisse Sommerschwüle wundern.