Die Hutongs, diese kleinen Gassen im Zentrum der Stadt bilden die traditionelle Wohnform des alten Pekings. Ein paar größere zusammenhängende Gebiete gibt es schon noch, viele sind aber schon längst abgerissen. Ich bin kürzlich durch die Hutongs am Dongsi in Richtung Osten gelaufen. Das Sonnenlicht am Spätnachmittag färbte alles in einen leichten Goldschimmer ein. Diese Gassen sind das private Wohnzimmer der Stadt.
Das Sanlitun Village South ist eine der aktiveren kleineren Shopping-Gegenden hier im Chaoyang-District in Peking. Vor ein paar Jahren hat ein findiger Projektentwickler hier in Anlehnung an den Masstab der ursprünglichen Bebauung einen kleinen Mix von öffentlichen Räumen, Läden, Cafes und Kneipen gebaut. Meiner Meinung nach recht erfolgreich. Hier ist der erste – vielzitierte – Apple Store von Peking, und hier befand sich auch der weltgrößte Adidas-Laden – jedenfalls war er das wohl mal, wer weiss das schon hier, wo sich Alles so schnell verändert.
Das kleine Stadtviertel ist sehr belebt. Das Konzept aus Unterhaltung, öffentlichen Freiflächen und Geschäften scheint aufzugehen. Und wie ich es jetzt gerade erst bemerke, durch die spiegelnden Flächen ringsherum hat der Fotograf den ganzen Tag über spannende Lichtverhältnisse, mit denen sich die modische Jugend hier blenden einfangen lässt. Ich sass hier gestern eine Weile herum, und beobachtete eine recht beeindruckende Anzahl von Fotoenthusiasten, die hier ihr ganzes Wochenende verbringen… und nutzte die Zeit, meinerseits ein paar Eindrücke einzufangen. Zuerst mit dem Weitwinkel, dann später, diese hier mit den Noctilux 50 mm.
Elvis, wie der Mann verständlicherweise genannt wird, sehe ich jedes Mal, wenn ich im Hong Konger Nachtleben unterwegs bin. Jedes Mal. Früher war er ein bekanntes Bild in der Lan Kwai Fong, aber seitdem Diese grundüberholt wird, und SOHO sich zum Zentrum des Nachtlebens entwickelt, ist er auch unterhalb der Hollywood Road herum zu sehen. (SOHO = South of Hollywood Road)
Der Mann begleitet meine Wochenende-Ausfluege im Hong Konger Nachtleben tatsächlich seit 20 Jahren. Ich finde seine Leidenschaft sehr beeindruckend – ich habe noch nie gesehen, dass er Geld nimmt. Wenn er mal in Rente geht, müsste sein Erbe weiterbestehen, vielleicht findet sich jemand, der sich dann als den echten „Elvis-Fan“ ausgibt, und als fester Bestandteil vom Hong Konger Nachleben diese Leidenschaft weiterführt.