Nov 232012
 

Vorgestern Abend sind wir in die Kammerspiele gegangen: ein Stueck mit dem verheissungsvollen Titel und einer spannenden Kurzbeschreibung (Link). Es begann sehr nett – aufgefallen war mir die anfangs sehr einfühlsame musikalische Begleitung eines jungen Mitglieds der Truppe auf seiner Fender Stratocaster mit Roehrenverstaerker. Dann aber irgendwann – noch vor der Pause – da kippte das Programm, und es wurde so richtig laut. Nicht nur laut. Die Watte in meinen Ohren half recht schnell nix mehr, es wurde auch sehr seltsam. Mich erinnerte das Stueck an „Asterix und der Kupferkessel“ wo sich Asterix und Obelix in Rom dieser Schauspieltruppe anschliessen, um den Kupferkessel zu füllen: eine tragische Truppe, die fuer ein dekadentes Rom den Spiegel der Gesellschaft vorzeigen versuchte:

Schauspieler (zum roemischen Publikum): Ihr sein hässlich, so hässlich.
Publikum (eine buntgeschminkte Römerin): Es ist kaum auszuhalten, so wahr ist es.

Die Vorführung wurde schliesslich so laut, dass meine Begleitung und ich versuchten uns hinten still und heimlich aus dem Theater zu schleichen. Daraus wurde nichts, weil genau auf der Treppe des Notausganges eine der Schauspielerinnen sass, und uns durch ihr Make-up gross anguckte. Dann, auf der Suche nach dem Ausgang stiessen wir auf eine sehr ansehnliche Truppe ebenso leidgeplagter anderer Fluechtlinge, die wie wir, das Herz gefasst, die Beine unter den Arm nahmen und versuchte abzuhauen. Die andere Truppe uebrigens unter der Fuerhrung einer bereits routiniert erscheindenden Saal-Ordnerin, die wie einst Gene Hackman in „Hoellenfahrt der Poseidon“ ein verlorenes Häufchen verstoerter Menschen ans Licht brachte  …

Ein insgesamt sehr unterhaltsamer Abend!