Einen Tag vor meiner Abreise aus Peking habe ich nochmal im Element Fresh gefruehstueckt – dort ist zwar der Kaffe ungeniessbar, aber das Fruehstueck geht gut. Ausserdem haben sie Internet, und das brauchte ich, weil ich ja in meiner alten Wohnung schon keinen Anschluss mehr hatte. Dort traf ich Ma Yansong, ueber den – und dessen Bureau ich schon des Oefteren geschrieben hatte. Wir kennen uns noch aus der Zeit, als er mit seinen Partnern das Buerau i-MAD gerade frisch eroeffnete. Ich habe mich ein wenig mit ihm ueber die neuesten Entwuerfe des Buereaus unterhalten. Ich finde, die Jungs erfinden das Hochhaus neu, sehr schicke moderne Entwuerfe. Derzeit ist das Sinosteel-Headquarter in Tianjin im Bau, und weitere wirklich schicke Entwuerfe sind in Arbeit. Das traditionelle Hochhaus besteht gerne aus einen Normalgrunddriss, der dann nach oben beliebig kopiert wird, bis die Huette fertig ist. Die Jungs von MAD gehen da andre Wege, deren Haeuser sind eher Skuplpturen, in China auch mit der tanzenden Marilyn Monroe verglichen.
Derzeit, sagt Ma Yansong konzentrieren sie sich auf Oeko-Hochhaeuser. Das ist halt der Trend derzeit, aber da hat es meiner Meinung nach noch niemand geschafft, einen wirklich gelungen praktischen Entwurf zu bringen. Hochhaeuser muss man wohl machen, aber wie schafft man es, Hochhaeuser und EInfamilienhaeusle mit Garten zusammenzubringen? Immerhin hat i-MAD den Segen des chinesischen Staatsorgans China Daily. Mit Ueberraschung habe ich am Tag meiner Abreise aus Peking noch diesen Artikel gefunden. Ma Yansong wird darin immerhin als „Nation’s leading innovative Architect“ genannt…
Hier ein Link zum Artikel der China Daily…
Ken Yeang versucht sich da, meiner Meinung nach schon seit einer Weile ziemlich kreativ, und die Kollegen um Vincent Callebaut liefern eindrucksvolle Studien, eines Hochhaus-Traums in Gruen…
siehe deren Dragonfly Concept Building:
Bildquelle:
http://vincent.callebaut.org/
3 Responses to “i-MAD Re-Inventing Highrise-Towers”
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also, ich finde, dieses „gebäude“ sieht eher aus wie der albtraum eines groessenwahnsinnigen archtitekturspiessers.
Lieber kritischer Leser, was soll denn Ihrer geschaetzten Meinung daran spiessig sein? Schoen rund isses, hell und gruen. Vielleicht gefaellt einem die Form nicht – das ist Geschmacksache, aber ich finde doch wirklich, dass dies Ding hier so das Gegenteil von spiessig ist. Oder waere Ihnen ein alt-hergebrachtes herkoemmliches Hochhaus lieber? Unten drin mit Lobby, und Oben 32 uebereinandergestapelten identischen Stockwerke? Und Groessenwahnsinnig? Auch da wiederspreche ich. Es handelt sich um eine Studie. Der besagte Architekt denkt mit dem Stift. Aber Sie haben Recht, es muss einem ja nicht gefallen, und das tut’s bei Ihnen.
Besten Dank fuer den kritischen Kommentar.
Kritisch heisst ja nicht zwangslaeufig „schlechtmachen“, oder „bashing“, wie man in letzter Zeit dennoch leider vermuten muss.
Zur gezeigten Studie: Ich stehe persoenlich zwar keiner architektionischen „Moderne“ nahe, und jedem, solchen Ansatzes gegenueber, unterschiedlich fern. Allein schon wg. der regelmaessigen Monstrositaeten, Disproportionaliateten, Unausgewogenheiten und Harmoniezermatschungen.
Gleichwohl finde ich die gezeigte Studie, und wenn’s schon „hochhinaus“ sein muss, ansprechender als, wie die allseitige, massen-uebliche Kloetzchenbauweise lokaler „moderner Hochhinausbauten“.
Aesthetisch wirkt indes auch dieses Studiengebaeude gar nicht. Ausserdem macht es auf mich den Eindruck, wie eine ins ‚Avatar‘ gezogene Studie auf ‚Burj Dubai‘.
Und, hinzu kommt; wir alle wissen, dass das herumgemalte „Studien-Gruen“, in China, stets einem grau-braun, inkl. Dunst, weicht.
Mag es auch innenarchitektonisch dann anders „gruener“ aussehen. Z.Bsp. mit biotopischen Nassfeudeldekorationen im Kloeingang, nebst Nasenruempfergenuss.
Gleichwohl ist die Studie ein, so empfinde ich es, ganz deutliches ‚Plus‘ zu der im Lande -gewohnt oeden, sowie Menschen-, Wohn-&Darinlebenmuessendverachtenden- verbreiteten, uebermaechtig ueber Koepfen hereinbrechenden ‚Erektilkloetzchenbauarchitekturen‘, oder gar den -brachial zur Schau gestellten- „Totalitarismusarchitekturen“ mit spaetroemisch-bidermeiersch-venizianischen, sowie undefinierbaren US-Firrlefanz-Kitschklau-Panoptiken a la „W.Disney, Hollywood&Co.“.